Authentizität: Was genau ist das eigentlich?

Authentische Halbleiter von Rochester

Bei einem Halbleiterbauteil ist Authentizität gleichzusetzen mit dem Nachweis, dass der Originalhersteller (OCM) oder ein Rechteinhaber das Produkt hergestellt hat.

  • In der Regel erkennbar an physischen Merkmalen auf dem Package und/oder dem Die
  • Bei bestimmten Prozessoren oder komplexeren Produkten auch mittels Software erkennbar
  • Häufig nur durch den OCM feststellbar

Authentizität gibt jedoch keinen Aufschluss darüber, ob das Produkt gebraucht ist und wie es behandelt wurde. Auch über die Rückverfolgbarkeit, Zuverlässigkeit und Qualität sagt sie nichts aus.

Reicht es nicht aus, wenn das Halbleiterprodukt
innerhalb der Vertriebskette rückverfolgbar ist?

Für Halbleiterprodukte gibt es bezüglich der Rückverfolgbarkeit keine einheitlichen Standards. Jeder OCM kann sein eigenes Verfahren verwenden.

  • Kein einheitlicher Standard bedeutet ein erhöhtes Potenzial für Fälschungen.
  • Handelsprodukte aus den 1980er und 1990er Jahren verfügen möglicherweise über gar keine Rückverfolgungsinformationen, selbst wenn sie sich nach wie vor innerhalb der zugelassenen Aftermarket-Kette befinden.
  • Die Rückverfolgbarkeit innerhalb der Vertriebskette ermöglicht außerdem keine Aussage darüber, wie ein Produkt behandelt oder gelagert wurde (insbesondere bei Teilen aus Kunststoff, wie kunststoffgekapselten Mikroschaltkreisen – PEMs), nachdem es die zugelassene Handelskette – und somit den vom OCM auditierten Vertriebskanal – verlassen hat.

Zuverlässigkeit und Qualität – zwei Seiten einer Medaille 

Die Zuverlässigkeit eines Produktes ist das Maß für sein Vermögen über einen seitens des OCM definierten Zeitraum entsprechend der spezifizierten Leistungsmerkmale zu funktionieren. Die Messung erfolgt auf der Grundlage proprietärer oder sonstiger Prüfverfahren. Angegeben wird die Zuverlässigkeit als mittlere Betriebszeit bis zum Ausfall (Mean Time to Failure MTTF).

  • Die Zuverlässigkeit wird mit zerstörenden Prüfverfahren bestimmt
  • Einschließlich Geschwindigkeits-, Temperatur- und Grenzwertprüfungen durch den OCM
  • Eine Überprüfung erfolgt in periodischen Abständen, bis hin zu jeder einzelnen Charge

Qualität bedeutet dagegen lediglich das Einhalten einer Spezifikation zu einem bestimmten Zeitpunkt.

  • Die Spezifikation kann mittels Datenblatt, SCD, JAN-Slash-Sheet oder einer dokumentierten Kundenanforderung erfolgen.
  • Qualität kann nur mit OCM-Prüfverfahren bzw. unter Bedingungen für Standardprodukte, für die die Originalspezifikation des OCM gilt, gemessen werden.
  • Qualität und Zuverlässigkeit sind zwei verschiedene Dinge.

So kann man den Kauf gefälschter Bauteile vermeiden

  • Bezug ausschließlich von zugelassenen Händlern, die strengste Zulassungsrichtlinien (z.B. DFARS) erfüllen.
  • Wählen Sie Ihre OCM-Partner sorgfältig aus, vor allem bei langfristig angelegtenLösungen.
  • Beim Design von Langfrist-Systemen sollte für mindestens zehn Jahre kein Refreshing- oder Neudesign-Bedarf bestehen.
  • Arbeiten Sie nur mit zugelassenen Aftermarket-Herstellern zusammen.
  • Verfolgen Sie Branchentrends und M&A-Aktivitäten, um langfristige Produkttrends zu erkennen.
  • Wählen Sie ein Testverfahren, das mit dem Originaltestprogramm des OCM arbeitet.
  • Beziehen Sie Ihre Teile nur über zugelassene Vertriebskanäle. Kurzfristige Einsparungen können sich später in Form von Zuverlässigkeitsproblemen rächen.

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